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CALSOW

auf Poel von 1799 bis 1945

Das Poeler Geschlecht Calsow geht zurück auf die Brüder Ludwig Bernhard und Johann Carl Christopher Calsow, beide Söhne von Jochim Christopher Calsow, welcher Pensionaruis in Striesenow, Ksp. Warnkenhagen war. Wann genau die Brüder sich auf Poel niederließen, ist nicht bekannt. Johann Carl Christoph war zunächst zwischen 1793 und 1798 Verwalter zu Blücher und Timkenberg, bevor er 1799 als Amtspächter auf Poel erscheint. Er war verheiratet mit Maria Eliabeth Oldenburg. Das Paar hinterließ keine männlichen Nachkommen; ihr einziger Sohn starb 1819 nach “langwieriger Kränklichkeit verbunden mit einer Gemüthskrankheit” unverheiratet und kinderlos im Alter von 35 Jahren. Ludwig Bernhard Calsow hingegen hatte zwei Söhne: den um 1785 wohl noch zu Drieberg geborenen ältesten Sohn Daniel Christoph Heinrich und den zehn Jahre jüngeren, auf Poel geborenen Friedrich Wilhelm Peter.

Waren die Söhne von Daniel Christoph Heinrich Calsow (Carl Johann u. Christoph Hermann) wie ihr Vater Hofbesitzer und Erbpächter zu Timmendorf, so entwickelte sich die männliche Nachkommenschaft von Friedrich Wilhelm Peter Calsow zu einer richtigen Dynastie von Schmieden und Schmiedemeistern in Wangern. Über fünf Generationen übten alle männlichen Nachkommen dieses Familienzweiges diesen   Beruf aus. Der letzte Schmied zu Wangern war der 1908 geborene Louis Calsow. Mit ihm erlosch das Geschlecht Calsow auf Poel in der männlichen Linie.

Der wohl bekannteste Sohn der Familie war Georg Friedrich Calsow. Geboren wurde er am 21. November 1857 in Timmendorf. Nach der Schulzeit studierte Calsow ab 1877 Rechtswissenschaften in Göttingen und Kiel. Von 1880 bis 1890 war Calsow als Referendar und später als Assessor in verschiedenen norddeutschen Städten tätig, bis er 1890 in Göttingen zum Senator berufen wurde. Nach zweijähriger Tätigkeit unter dem amtierenden Oberbürgermeister Georg Merkel wurde er nach dessen Ausscheiden einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt. Bei seinem Amtsantritt war Göttingen hoch verschuldet und es galt erst einmal, den Hauhalt zu sanieren. Weiterhin brachte Calsow einige Projekte seines populären Amtsvorgängers zu Ende und engagierte sich stark in eigenen Vorhaben: Calsow ließ nicht nur Wohnungen bauen, sondern auch viele soziale Einrichtungen wie eine Augen- und eine Kinderklinik, Schulen, ein städtisches Badehaus und das Stadthaus. Es wurden öffentliche Speisehallen wie auch mobile Volksküchen eingerichtet. Ebenfalls entstanden in seiner Amtszeit das Wohlfahrtsamt und eine Kleinrentnerfürsorge. Für seine Verdienste um die Stadt wurde Georg Calsow vielfach geehrt. So verlieh ihm u.a. die Medizinische Fakultät der Universität Göttingen 1915 die Ehrendoktorwürde. 

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Das Amt des Oberbürgermeisters von Göttingen übte Calsow bis 1926 aus. Nach seinem Ausscheiden verlieh ihm die Stadt Göttingen die Ehrenbürgerschaft. Auch eine Straße wurde nach Calsow benannt. Am Haus Wilhelm-Weber-Straße 23, dem letzen Wohn- und Altersruhesitz Calsows, wurde 1991 anlässlich seines 60. Todestags eine Gedenktafel angebracht. Dr. h. c. Georg Calsow starb am 12. Februar 1931 in Göttingen.

Der inzwischen sehr selten gewordene Familienname Calsow ist wohl auf das Dörfchen Kalsow zurückzuführen. Kalsow ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Benz im Amt Neuburg, Kreis Nordwestmecklenburg.

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Die Eltern von Dr. h.c. Georg Calsow

Hofbesitzer Carl Johann Calsow und Anna Sophia, geb. Haland zu Timmendorf 

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