Manchmal liegt Geschichte buchstäblich am Wegesrand: Bei einem Spaziergang über den Friedhof an der Kirche entdeckte ich diesen schönen Grabstein (das Grab selbst existiert nicht mehr) und fotografierte ihn eigentlich nur wegen seines anrührenden Reliefs. Zu Hause sah ich mir dann das Foto genauer an und wie so oft packte mich sofort die Neugier, wem wohl mit diesem Stein gedacht werden sollte. Offenbar handelt es sich um einen Grabstein für Vater und Sohn. Gewidmet ist der Grabstein dem kleinen Klaus Hilgler, geboren am 21. Oktober 1934 und verstorben im zarten Alter von sieben Jahren am 23. Februar 1942 und seinem Vater Kurt Hilgner, geboren am 13. November 1903 und gefallen am 2. Juni 1944.
Aber Hilgner klingt so gar nicht nach einem einheimischen Poeler Namen. Richtig, denn meine anschließende Recherche ergab, dass Vater Kurt 1903 in Berlin geboren wurde. Seine Eltern waren der Berliner Aktiengesellschaftsdirektor Alfred Hilgner und dessen Ehefrau Alice Klara Pauline geb. Georgi, eine Fabrikantentochter. Kurt Hilgner erscheint in einem Poeler Adressbuch von 1936 als Landwirt in Kirchdorf. Er fällt im Zweiten Weltkrieg am 2. Juni in Italien. Ob der kleine Klaus auf Poel starb, ist nicht sicher, aber anzunehmen. Kurt Hilgner war ein Schwiegersohn von Tankmar Mahncke und Klaus somit dessen Enkel. Tankmar Mahncke war Inhaber der Pension und Seegrashandlung Mahncke am Markt in Kirchdorf.