Mit David Prien stirbt 1898 der letzte seines Namens auf Poel im Alter von 72 Jahren. Er entstammte einer der ältesten Poeler Familien. Die Familie Prien lässt sich bereits 1519 in alten Steuerlisten nachweisen. So saßen zu jener Zeit ein Clawes Parin auf Seedorf und ein Vicke Paryn sowie ein Mathias Parin auf einem Hof bei Kirchdorf, “To den Höven” genannt. Dieser Hof wurde später nach dem Namen der Besitzerfamilie “Prienshof” genannt. Durch die Schwedischen Landesaufnahme von 1698 sind einige Daten zum Prienshof überliefert. So hatte der Hof eine Größe von 4 Hufen, was einer heutigen Fläche von etwa 60 ha entsprechen würde. Neben der Familie beschäftigte man einen Knecht, eine Magd und einen Jungen. Der Viehbestand wird mit zwölf Pferden, sechs Ochsen, sechs Kühen, fünf Jungrindern und 16 Schafen angegeben. Auch nach dieser Quelle lebt die Familie Prien hier schon “seit alters her”.
Wandert man den Feldweg von Gollwitz nach Kaltenhof entlang, gelangt man kurz vor Kaltenhof, rechts des Weges, an einen inzwischen völlig verschilften Teich. Auf dem Foto erkennt man seine Lage noch an den ihn umsäumenden Gebüschen. Dieser Teich heißt "Priensteich", auf manchen Landkarten fälschlicherweise auch "Prinzteich" genannt. Hier stand bis 1750 der "Prienshof" der uralten und heute längst erloschenen Poeler Bauernfamilie Prien, die folglich namensgebend für den Teich war. 1750 tauschte Claus Prien, der letzte Hofbesitzer auf Prienshof, Hof und Ackerfläche per "Geheimvertrag" gegen eine Stelle in der Timmendorfer Feldmark und erbaute dort ein neues Gehöft, das zunächst "Neu-Prienshof" hieß und uns heute als Einhusen bekannt ist. Der alte Prienshof wurde abgebrochen und die dazugehörige Ackerfläche dem Amtshof Kaltenhof zugelegt.
Der neue Prienshof schien jedoch unter keinem guten Stern zu stehen, denn dessen letzter Besitzer Clas Niclas Hartwig Prien war schon 1777 offenbar nicht mehr Eigentümer des Hofes und wird lediglich als Einwohner von Weitendorf bezeichnet. Er stirbt schon mit 34 Jahren und hinterlässt nur eine Tochter. Eigentlich stirbt die Familie Prien schon jetzt im Mannesstamm aus. Der oben genannten letzte Prien auf Poel entstammte einer anderen Nebenlinie der Familie, deren direkte Verwandtschaft zu den Prienshof-Priens aber nahe liegt.